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Ostern er-lebt

 

Am Nachmittag des Palmsonntags wird es plötzlich unruhig im Eingangsbereich des Mutterhauses in Paris. Nach und nach treffen die 16 Teilnehmenden der «Semaine Sainte» ein und beziehen ihre Zimmer. Wir werden zusammen die Tage bis Ostern verbringen. Jeweils am Morgen treffen wir uns zu einem halbstündigen Morgengebet und dem gemeinsamen Frühstück. Danach geht’s an die Arbeit oder an die Universität. Das Besondere an diesem Angebot ist, dass tagsüber alle ihren Berufen oder ihrem Studium nachgehen. Am Abend wird das Erlebte des Tages geteilt und mit einem Impuls vertieft. Wir sprechen über den grossen Heilsplan Gottes mit uns Menschen, und wie dieser in der Osterliturgie abgebildet ist. Gegen 22 h beschliessen wir den Tag in der Kapelle.
Höhepunkt der Woche ist das Triduum von Gründonnerstag bis zum Ostermorgen. Es beginnt mit einem Sedermahl, das von Agnès, einer profunden Kennerin der Judaistik eingeführt wird. Danach feiern wir den gemeinsam gestalteten Gottesdienst zum Hohen Donnerstag mit Fusswaschung und Kreuzverehrung. Am Freitag folgen wir Jesus auf seinem Weg zum Kreuz an markanten Orten der Stadt und lassen uns von der Not der Menschen von heute berühren. Der gemeinsame Gottesdienst findet am Abend statt. Der Karsamstag ist ein Tag der Stille mit Meditationsangeboten und Gesprächsmöglichkeiten. Gegen Abend kommt wieder Hektik auf, als wir die Räume für das Osterfest zu dekorieren beginnen. Nach einem feinen Essen machen wir uns auf den Weg zur Osternachtfeier in die nahe Ignatiuskirche. Einige von uns wirken aktiv mit. Erfüllt von der Osterfreude klingt der Tag bei Tanz und «heisser Schokolade» aus. Und welche Überraschung am Ostermorgen, so viele Eier und Häschen im Garten zu finden!